Montag, 16. Januar 2006

Sudan: Regierung schlägt neue Friedenstruppe für Darfur vor


Die Regierung in Khartoum hat die Bildung einer Drei-Parteien-Friedenstruppe, bestehend aus Soldaten der regulären sudanesischen Armee, Kämpfern der wichtigsten Rebellengruppen, sowie Soldaten der Afrikanischen Union (AU), zur Befriedung der Bürgerkriegsprovinz Darfur vorgeschlagen.
Die Vereinten Nationen hatten erst am Freitag die Entsendung von etwa 20000 Blauhelmsoldaten vorgeschlagen, die jene 7000 Soldaten der Afrkanischen Union ablösen sollen, die seit 2004 versuchen den Konfliktherd einzudämmen, mit dieser Aufgabe in dem Gebiet von der Größe Frankreichs aber heillos überfordert sind. In ersten Stellungnahmen hatte die sudanesische Regierung dieses Vorhaben abgelehnt, bei den Rebellengruppen JEM und SLM war der UN-Sondergesandte Jan Pronk hingegen auf Zustimmung gestoßen. "Wir begrüßen jede Maßnahme der internationalen Gemeinschaft, besonders der UNO, die geignet ist die Situation in Darfur zu verbessern.", erklärte Ahmad Hussein, Sprecher der "Bewegung für Gleichheit und Gerechtigkeit" (JEM) in Nigerias Hauptstadt Abuja, wo seine Gruppe gemeinsam mit Sprechern der SLM mit Unterhändlern der Zentralregierung über ein Friedensabkommen verhandelt.
"Wir wollen nicht einfach nur Soldaten sondern eine Truppe mit einem robusten und klaren Mandat. Eine Truppe, die Zivilisten vor den Janjaweed-Milizen und den Regierungstruppen schützen kann UN-Resolutionen umsetzt.", so Hussain gegenüber AFP.
Auf das neueste Angebot aus Khartoum haben die Rebellengruppen bislang nicht reagiert. Die nächsten Wochen werden zeigen ob die Offerte, Kämpfer von JEM und SLM in eine Friednstruppe einzubeziehen mehr ist als ein Schachzug während der Friedensverhandlungen in Nigeria.

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