Während in den Vereinigten Staaten und den anderen westlichen Industrienationen die Anschläge vom 11. September 2001 den Beginn einer Phase großer wirtschaftlicher Schwierigkeiten markieren, sehen die ölreichen Staaten am Persischen Golf in den Ereignissen den Beginn eines beispiellosen Wirtschaftsaufschwungs. Nach den Anschlägen von New York und Washington zogen arabische Investoren ihr Geld reihenweise aus den USA ab aus Angst, ihre Vermögen könnten im Zuge von Anti-Terror-Maßnahmen eingefroren werden. In Folge des Irak-krieges stieg außerdem der Rohöl-Preis in astronomische Höhen - mit spektakulären Auswirkungen für die Golfstaaten.
Seit 2001 sind die Börsenindizes der 6 im Golf-Kooperations-Rat (GCC)verbundenen Staaten Bahrain, Vereingte Arabische Emirate, Kuwait, Oman, Qatar and Saudi Arabien im Schnitt um 400 Prozent gestiegen. Die Einnahmen aus Rohöl-Exporten haben sich seit 1998 auf 300 Milliarden US-Dollar verdreifacht.
Das Bruttoinlandsprodukt Saudi-Arabiens hat sich seit 2001 um 73 Prozent, das der Vereingten Arabischen Emirate gah um 50 Prozent erhöht. Das Bruttoinlandsprodukt der USA stieg im gleichen Zeitraum um 16 Prozent.
Dieser wirtschaftliche Wandel verändert auch das Gesicht der Golf-Anrainer-Staaten. Hotelbauten schießen in die Höhe, achtspurige Highways fressen sich durch die arabische Wüste, künstliche Inseln werden im Golf aufgeschüttet. Dubai ist in den vergangenen Jahren zu einer der am schnellsten wachsenden Städte der Welt geworden.
Dennoch warten auf die Öl-Scheichs Herausforderungen. Ein Ende der Öl- und Gas-Vorräte ist absehbar, andere Rohstoffe sind praktisch nicht vorhanden. Nun investiert man von allem in den Emiraten in den Tourismus, die Besucherzahlen wachsen Jahr für Jahr rapide an, vom Terror ist man bisher verschont geblieben. Sollte sich dies ändern, könnte die Profiteure der Anschläge des 11.September bald auf der Verliererseite stehen.
Freitag, 26. August 2005
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