Donnerstag, 11. August 2005
Ägypten: 9 Herausforderer für Mubarak bei Präsidentenwahl
Die ägyptische Wahlkommission hat neun Bewerber als Herausforderer Hosni Mubaraks zu den Präsidentschaftswahlen am 7.September zugelassen. Die Kommssion, die vorher bereits dutzende Kandidaten, unter ihnen einen Neffen des ermordeten Ex-Präsidenten Anwar as-Sadat, abgelehnt hatte (alsharq berichtete), ließ zwei relativ bekannte Bewerber zu. Zum einen Aiman Nour, der noch im Februar verhaftet worden war, und zum anderen Noman Gomaa, Führer der Wafd-Partei. Ob einer der beiden prominenten Kandidaten den Sieg Mubaraks ernsthaft gefährden kann hängt nicht zuletzt vom Votum der offiziell verbotenen aber immer noch einflussreichen Muslimbrüder ab. Verhandlungen über eine Unterstützung eines der beiden Herausforderers laufen bereits, heißt es aus Kairo. Auch ein Boykottaufruf durch die Bruderschaft wird nicht ausgeschlossen.
Seit seiner Machtübernahme 1981 wurde Mubarak bereits dreimal im Amt bestätigt, jedoch immer ohne Gegenkandidaten. Seit einer Gesetzesänderung zu Beginn dieses Jahres sind nun mehrere Bewerber zugelassen. Dr. Mostafa Kamel al-Sayed bezeichnet die Wahl gegenüber der "New York Times" dennoch als "Farce". Alle Gegenkandidaten benötigten eine Zulassung der von der regierenden Nationaldemokratischen Partei dominierten Behörden, die Wahlkampfzeit wurde auf einen Monat gekürzt. Für die in den Medien kaum präsenten Bewerber bietet, das nur wenig Chancen auf sich aufmerksam zu machen. Nicht zuletzt deshalb wird die Wahl von vielen Oppositionsgruppen boykottiert.
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