Sonntag, 21. August 2005
Ägypten: Muslimbrüder rufen zu Stimmabgabe auf
Die ägyptischen Muslimbrüder haben ihre Landsleute zur Teilnahme an den Präsidentschaftswahlen am 7. September aufgerufen. Dies geht aus einer heute in Kairo veröffentlichten Erklärung der Bewegung hervor. Die verbotene aber dennoch weitgehend offen agierende Organisation ließ aber offen, welchen Kandidaten sie unterstützen wolle.
In den vergangenen Wochen war innerhalb der verschiedenen Oppositionsgruppen des Landes Streit über eine Teilnahme an dem kommenden Urnengang ausgebrochen. Bis dato hatte lediglich die Wafd-Partei ihre Anhänger zur Stimmabgabe aufgerufen und mit Numaa Gumaa einen eigenen Kandidaten nominiert, der als einer von 9 Bewerbern auch die Zustimmung der Wahlkommission erhalten hatte. (alsharq berichtete) Die Volksabstimmung über die Wahlrechtsreform hatte die 1928 gegründete Muslimbruderschaft noch mit dem Hinweis boykottiert, dass auch das neue Wahlrecht unabhängigen Bewerbern keine Chancen gegen den seit 24 Jahren regierenden Präsidenten Husni Mubarak gewähre. Der plötzliche Sinneswandel der Muslimbrüder heizt damit auch Spekulationen über einen möglichen Pakt zwischen Regierung und der Bruderschaft an, die bereits in den vergangenen Wochen in der ägyptischen Öffentlichkeit kursierten.
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