Freitag, 21. April 2006

Irak: Mehr als 19000 Geiselnahmen in drei Monaten


Mehr als 19000 Iraker sind in den ersten drei Monaten dieses Jahres Opfer von Entführungen geworden. Dies geht aus einem gemeinsamen Bericht mehrerer namentlich nicht genannter irakischer Menschenrechtsgruppen hervor, der der Zeitung "az-Zaman" vorliegt.
Knapp 7000 Familien seien gezwungen worden ihre Häuser und Wohnviertel zu verlassen - dies sei das Ergebnis von Gewalttaten die die "ethnische Säuberung" einzelner Regionen zum Ziel hätten.

Nach eigenen Angaben haben die Bürgerrechtsgruppen Repräsentanten in allen 18 Provinzen des Irak. Die von ihnen erhobenen Daten bezeichnen sie als "konservativ". "Unsere Ergebnisse spiegeln nicht die wirkliche Situation wieder. Sie sind kleiner als das, was eigentlich passiert, weil unsere Beobachter wegen der eskalierenden Gewalt oft kaum über das Geschehene berichten können.", zitiert die Zeitung aus der Erklärung.

Dort heißt es weiter, dass das Schicksal eines jeden registrierten Entführten unbekannt sei. Unter den gekidnappten Irakern befänden sich 2355 Kinder und 4959 Frauen. Zudem registrierten die Berichterstatter im ersten Quartal 2006 im gesamten Land 3457 "Gewaltakte", 886 von diesen hätten sich in der Hauptstadt Baghdad zugetragen. Hauptgrund für die wachsende Gewalt seien die bewaffneten Milizen rivalisierender ethnischer und religiöser Gruppen und Parteien.

Auch zwei Deutsche sind noch immer in der Gewalt von Kidnappern. Die Leipziger Ingenieure René Bräunlich und Thomas Nitzschke wurden am 24.Januar 2006 in Baji, knapp 200 Kilometer nördlich von Bagdad entführt.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Völkerrechtlich sind noch immer die USA für die Innere Sicherheit im Irak verantwortlich. Obwohl offiziell keine Besatzer mehr, unterstehen die irakischen Sicherheitsheitskräfte noch immer amerikanischer Kontrolle.

Operation Iraqi Freedom: Einführung der Sharia und Afghanisierung des ganzen Landes...