Donnerstag, 23. November 2006

Mauretanien: Opposition gewinnt Parlamentswahlen


Die unter der Herrschaft von Ex-Diktator Ahmad Taya unterdrückte "Sammlungsbewegung Demokratischer Kräfte" (RFD) ist als Sieger aus den ersten freien Parlamentswahlen in Mauretanien seit 20 Jahren hervorgegangen. Allerdings ist die Partei vorraussichtlich auf mehrere Koalitionspartner angewiesen.

In 52 der 95 Wahlkreise konnte keiner der Kandidaten die absolute Mehrheit erreichen- hier fällt die Entscheidung in einer zweiten Wahlrunde am 3.Dezember. Von den 43 Mandaten die bereits am vergangenen Sonntag vergeben wurden, konnte die RFD 12 erringen. Etwa 20 Parlamentssitze wurden von unabhängigen Bewerbern gewonnen, unter ihnen sind zahlreiche gemäßigte Islamisten.

Dem Fernsehsender al-Jazeera sagte RFD-Chef Ahmed Ould Daddah er rechne mit insgesamt 20 Mandaten für seine Fraktion. Er zeigte sich zuversichtlich eine stabile Koalition schmieden zu können. Die Partei verfolgt ein säkulares Programm und ist beobachtendes Mitglied der Sozialistischen Internationalen.

Die Wahlen zur Nationalversammlung sind ein wichtiger Schritt auf dem weg der Demokratisierung des 3-Millionen-Einwohner-Landes im Nordwesten Afrikas. Mitglieder der militärischen Übergangsregierung, die den autoritär regierenden Taya im August 2005 durch einen unblutigen Putsch stürzte, durften nicht kandidieren.

EU-Wahlbeobachter lobten die Transparenz des Urnenganges und berichteten von einer hohen Wahlbeteiligung die zu teilweise langen Schlangen vor den Wahllokalen geführt hätte.

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