Donnerstag, 20. April 2006

Algerien: Präsident Bouteflika erneut zur Behandlung in Frankreich

Knapp vier Monate nach seiner Rückkehr nach Algier ist Algeriens Staatspräsident Abdelaziz Bouteflika erneut unter strenger Geheimhaltung zu medizinischen Behandlungen nach Frankreich gereist. Nachdem die Außenministerien beider Länder zunächst einen Kommentar verweigerten, bestätigte heute ein französischer Diplomat gegenüber Reuters, dass sich "der algerische Präsident zu einem medizinischen Check-Up im Val de Grace Hospital bei Paris befindet".
Dort wurde der 69-Jährige bereits im Dezember vergangenen Jahres laut offizieller Aussage wegen eines Magengeschwürs operiert. Zuvor war jedoch auch damals lediglich von einer "medizinischen Routineuntersuchung" gesprochen worden, wodurch Spekulationen über eine ernsthafte Erkrankung des Präsidenten nun neue Nahrung erhalten.

Abdelaziz Belkhadem, Minister und als möglicher Nachfolger gehandelter Vertrauter Bouteflikas, versucht diesen Gerüchten die Grundlage zu entziehen. "Es handelt sich um eine Routineuntersuchung, die jeder Patient nach einer solchen Operation machen sollte. Der Präsident erfreut sich allerbester Gesundheit.", erklärte er vor Pressevertretern. Laut einer mittlerweile von der algerischen Regierung veröffentlichten Presseerklärung sei Bouteflika gestern in Paris eingetroffen und die Reise seit langem geplant.

Bouteflikas Klinikaufenthalt passiert inmitten jüngster Spannungen in der Beziehung zur einstigen Kolonialmacht Frankreich. Noch am Montag hatte der algerische Staatschef in einer Rede erklärt, Frankreich hätte während seiner Herrschaft einen Völkermord in Algerien begangen. "Das war nicht nur ein Genozid gegen das algerische Volk sondern auch ein Genozid gegen die algerische Identität." Noch eine Woche zuvor hatte Bouteflika den französischen Außenminister Philippe Douste-Blazy in seiner Residenz empfangen.

Dementsprechend höhnisch fallen nun die Kommentare nationalistischer französischer Politiker aus.: "Ich verstehe nicht warum dieser Herr kommt, um sich von den schrecklichen Kolonialisten behandeln zu lassen.", erklärte etwa der Rechtsaußen Jean-Marie Le Pen gegenüber Radio Monte Carlo.
Im vergangenen Jahr rief Algeriens Regierung Frankreich auf, sich für seine Verbrechen während der Kolonialzeit zu entschuldigen. Nach offiziellen algerischen Angaben kostete der Unabhängigkeitskrieg zwischen 1954 und 1962 etwa 1,5 Millionen Algeriern das Leben.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

"Paris billigt Gesetz zu Armenier-Genozid . Das Parlament hat ein Gesetz beschlossen, dass die Leugnung des Völker­mordes an den Armeniern unter Strafe stellt!" Völkermord in Algerien?? Gab so was?? Wer hat 1,5 Millionen Algerierer ermirdet??

Anonym hat gesagt…

Das Massaker an den Algeriern war eines der schlimmsten überhaupt, nach berichten zufolge starben beim genozid an den Algeriern über 1000.000 Menschen hat sie sich frankreich entschuldigt? nein, statt dessen macht sie sich lustig über die Alergier und der Menschheit und will ein Freundschaftsvertrag das macht die schlimmsten gräuel taten nicht ungeschähen. schande über euch die das leugnen!! Der Anoymos typ an dich habe ich mal ne frage im Osmanischen Reich lebten ungefähr 1000.000 Armeniern !nach Angaben zufolge starben über 1500 000 Menschen jeder der bisschen mathe kann wird sich wohl Fragen da stimmt doch was nicht oder?