Die Anführer wichtiger irakischer Stammesgruppen haben Gespräche zur Bildung einer gemeinsamen Front begonnen, die nach den Gewalttaten infolge des Anschlags auf ein schiitisches Heiligtum in Samarra, für Ordnung im Land sorgen und das Sicherheitsvakuum schließen soll. Nach dem Bombenattentat hatten Befürchtungen, nach denen ein Bürgerkrieg unmittelbar bevor stehe, neue Nahrung erhalten.
Mehrere wichtige sunnitische Stammesgruppen aus dem Zentral- und Südirak unternehmen nun offenbar den Versuch diese Spannungen zu lösen und eine "Nationale Stammesfront" zu bilden. Diese soll, wenn sie denn zu Stande kommt, einflussreiche Stämme aus der Mitte und dem Süden des Landes vereinen, berichtet die Zeitung "az-Zaman".
Angeführt wird diese jüngste Bewegung von Stammesführern aus der Provinz Anbar mit ihren Städten Ramadi, Falluja und al-Qaim, die als Zentrum des sunnitischen Widerstands gegen die US-geführte Besatzung gilt. Als Hauptinitiator tritt Scheich Mohammed Saleh Fayadh, ein prominenter Stammesfürst aus Anbar auf. Gegenüber "az-Zaman" erklärte er:
"Unser Hauptziel ist es, die derzeitige Fehde zwischen den Religionsgruppen zu begraben, bevor sie sich wie ein Schneeball vergrößert und zu weiteren Katastrophen führt, die nur den amerikanischen Besatzern in die Hände spielen." In den vergangenen Tagen hätten ihn viele schiitische Stammesführer kontaktiert und unisono die Gewalt, die nach dem Anschlag von Samarra gegen sunnitische Moscheen verübt wurde, verurteilt. "Diese Gewalttäter versuchen das Bild des irakischen Volkes, ganz gleich ob Sunniten oder Schiiten zu verzerren."
Sonntag, 5. März 2006
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