Der bekannteste politische Gefangene Irans, der Journalist Akbar Ganji, ist aus der Haft entlassen worden. Ganji war 2001 inhaftiert worden, nachdem er in mehreren Zeitungsartikeln hochrangige iranische Offizielle des Mordes an fünf Dissidenten im Jahr 1998 beschuldigt hatte. Das Informationsminsterium hatte stets behauptet, "Schurkenagenten" hätten hinter den Verbrechen gestanden.
Sein Frau und Ganjis Anwalt bestätigten gegenüber AFP, dass Ganji nach dem regulären Ablauf seiner Haftstrafe das Gefängnis verlassen durfte und keine weiteren Verfahren gegen ihn anhägig seien.
Sein Gesundheitszustand sei jedoch besorgniserregend. Er wiege nur noch 49 Kilogramm und leide unter zu niedrigem Blutdruck. Dennoch sei Ganji "guten Mutes", so ein Familienmitglied gegenüber der französischen Nachrichtenagentur.
Den Großteil seiner Haftzeit musste der heute 46-Jährige isoliert von anderen Gefangenen in Einzelhaft verbringen. Im vergangenen Jahr trat Akbar Ganji für mehrere Monate in den Hungerstreik (alsharq berichtete) . Auch im Gefängnis blieb er als Autor tätig und verfasste 2002 ein "Republikanisches Manifest", das aus der Haftanstalt geschmuggelt werden konnte und im Internet veröffentlicht wurde. Darin legt Akbar Ganji seine Vorstellungen von einem demokratischen Iran dar.
Die Freilassung des Dissidenten erfolgt wenige Tage vor der Beratung des iranischen Nuklaerprogramms durch den UN-Sicherheitsrat.
Sonntag, 19. März 2006
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1 Kommentar:
Es ist schön, dass er jetzt endlich frei ist. Hoffentlich schafft er es auch, die gesundheitlichen Nachwirkungen des Hungerstreiks und der Haft zu überwinden.
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