Dienstag, 7. Februar 2006

Arabiens Superstar heißt Ibrahim al-Hakami


Ibrahim al-Hakami heißt der Gewinner der dritten Staffel von SuperStar, der arabischen Ausgabe des weltweit erfogreichen Formats "Pop-Idol". Im gestrigen Finale setzte sich der 26-jährige aus Saudi-Arabien gegen die 17-jährige Syrerin Shahd Barmada mit 53 zu 47 Prozent der Stimmen durch. Die Niederlage der ursprünglich favorisierten Barmada gab Spekulationen neuen Auftrieb, nach denen die junge Syrerin wegen ihrer Nationalität vom produzierenden Sender, dem vom libanesischen Geschäftsmann Rafik Hariri gegründeten Future TV, benachteiligt wurde. Für die Ermordung Hariris im Februar 2005 wurden syrische Geheimdienste verantwortlich gemacht.
Mit der gestrigen Finalshow ging die dritte und bisher längste Staffel von SuperStar zu Ende, die im November 2004 mit Castings in den arabischen Metroploen Beirut, Damaskus, Tunis, Dubai, Kairo, Amman aber auch erstmals in den Städten mit großem Anteil an Exil-Arabern Sydney und Los Angeles veranstalteten Castings begonnen hatte. Anders als in anderen Ausgaben des Formats "Pop Idol / Superstar" werden in der Nah-Ost-Ausgabe ausschließlich bekannte arabische Lieder, unter anderem von Größen wie Fairouz und Umm Kulthoum nachgesungen. Nach dem Attentat auf Rafiq Hariri war die Produktion der Show für mehrere Monate unterbrochen worden. Im Dezember und Januar war es nach der Ermordung des libanesischen Politikers und Journalisten Gebran Tueni, sowie dem Tode des Emirs von Kuwait, Jaber al-Ahmad al-Jaber al-Sabah zu weiteren Verzögerungen gekommen.
Die Show gilt als größter Publikumserfolg in der Geschichte des Fernsehens im Nahen Osten. Ali Jaber, Generaldirektor des noch immer im Besitz der Familie Hariri befindlichen Future-TV erklärte: "Es gibt keine Fernsehsendung, die die arabischen Massen so sehr bewegt und vereint." Der Erfolg der Sendung liegt nicht zuletzt darin begründet, dass es die arabischen Zuschauer genießen, durch demokratische Abstimmungen per Telefon Einfluss auf den Verlauf der Show nehmen können. Eine Möglichkeit, die dem Großteil von ihnen im politischen Prozess verwährt bleibt.

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