Sonntag, 26. Februar 2006

Iran: Regimekritischer Journalist zu 18 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt


Der Herausgeber der iranischen Tageszeitung "Etemad" ist von einem Gericht in Teheran wegen "Propaganda gegen den Staat" zu einer Freiheitsstrafe von 18 Monaten auf Bewährung verurteilt worden.
Der 44-jährige Elias Hazrati wurde schuldig befunden, "Menschen inner- und außerhalb des Iran aufzufordern, gegen die Sicherheit, die Reputation und die Interessen der Islamischen Republik zu agieren", und "die öffentliche Meinung zu stören.", zitiert AFP aus der Urteilsbegründung.
Angeklagt wurde der Journalist auf der Grundlage von Zeitungsartikeln, die Hasrati im vergangenen Jahr in seinem Blatt veröffentlicht hatte. In zwei Beiträgen hatte der ehemalige Abgeordnete des iranischen Parlaments die Auswahlverfahren für Präsidentschafts- und Parlamentssitzkandidaten durch den Wächterrat kritisiert. Außerdem hatte Elias Hazrati in "Etemad" mehrfach gegen das Todesurteil für den Dissidenten Hashem Aghajari protestiert.
In den nächsten drei Jahren darf Hazrati keine weitere Straftat begehen, so der Urteilsspruch des Tehreraner Gerichts, andernfalls müsse er die 18-monatige Haftstrafe absitzen.
In den vergangenen Jahren hat die iranische Justiz auf Druck religiöser Hardliner, die sich ganz der islamischen Revolution von 1979 und dem Erbe Ayatollah Khomeinis verschrieben haben, mehrere regimekritische Zeitungen und Magazine schließen lassen und zahlreiche Journalisten und Schriftsteller inhaftiert, zu den Bekanntesten zählt Akbar Ganji.

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